FUJARA
1980 – zum ersten Mal begegne ich der unglaublich starken und sensiblen Klangwelt der FUJARA – unverhofft – ein Tondokument von drei Minuten!
In jenem Moment geht für mich ein akustischer Traum in Erfüllung:
Der tiefe, geblasene Flötenton mit all seinen beweglichen Höhen. Liebe auf den ersten Ton.
Die FUJARA ist in mir geboren – eine wundersame Odyssee nimmt ihren Anfang.
Der ' Eiserne Vorhang ' und meine damalige finanzielle Lage verhindern einen Besuch der Slowakei, dem Ursprungsland dieser einzigartigen Flöte. Mein Wunsch, diese bezaubernde Töne zu spielen, bringt mich dazu, selber solche Instrumente zu bauen. Anhand von mit der Lupe betrachteten Fotos entstehen klingende Exemplare mit einigen Mankos und Fehlern...
1984 – der erste Aufenhalt in der Slowakei mit vier Namen von Fujaraspielern in derTasche:
Der erste dieser Männer lebt nicht mehr, beim Zweiten stehe ich nach langem Suchen
vor der Türe:
JURAJ DÛRECKA.
Nach zehn Tagen Wartezeit und Prüfungen halte ich ein Meisterwerk in meinen Händen;
es ist eines seiner letzten Instrumente, welches er gebaut hat. Er spielt mir drei Minuten vor, streckt mir das goldene Holzrohr entgegen und sagt: „Va et essaie“.
Ich ging und probierte:
Klangliche Reisen vom Zentrum bis an die Ränder der Möglichkeiten; ohne Vorgaben,
ohne Kenntnisse der traditionellen Spielweise.
INSTRUMENT
Die slowakische Hirtenflöte ist vor allem unter den Namen fujara, fujera, fujarka und fujaruoka bekannt. In den Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert begegnen uns auch die Bezeichnungen fluera, frujera und fujara, welche mit dem Wortstamm fækat, fujat' (blasen), aber auch mit ähnlichen Flötenbezeichnungen aus dem südosteuropäischen Raum zusammenhängen. Die Fujara besteht aus einer langen Röhre und einem Luftleitungsrohr.
Ihre Grösse variiert, am häufigsten ist sie jedoch zwischen 1.30 m und 1.70 m lang. Das Luftleitungsrohr ist mit einem Lederriemen oder einem Messingband an die Flötenröhre festgebunden. Im unteren Teil der Flötenröhre befinden sich drei vorderständige Grifflöcher, welche meistens den gleichen Abstand untereinander haben. Obwohl die Fujara zu den kennzeichnendsten slowakischen Volksinstrumenten zählt, ist sie nur in einem äusserst kleinen Territorium (etwa 500 km2), im Zvolen-Gebiet und der Bergkuppe der Pol'ana, verbreitet. Das breite Tal erstreckt sich zwischen Zvolen und Podkriván und reicht bis in die südslowakischen Gebiete von Novohrad, Hont und Gemer. Da das Zentrum vom Dorf Detva gebildet wird, nennt man die Fujara oft auch detvianska fujara (Fujara aus Detva). Hier finden sich die bekanntesten Hersteller und die besten Spieler. Die Beliebtheit des Instrumentes stieg sich in der Neuzeit stark an, das Fujaraspiel wird immer häufiger erlernt und man sieht und hört sie immer zahlreicher an öffentlichen Veranstaltungen und Folklorefestivals.
Das Spiel der Fujara
Die Herstellung von Fujaras hat sich in der letzten Zeit aufgrund des allgemeinen Interesses gesteigert. Die Anfertigung liegt aber auch heute noch vor allem in den Händen von individuellen, traditionellen Herstellern aus dem mittelslowakischen Bergland. Die Fujara wird nur stehend in leichter Grätschstellung gespielt. Der Spieler neigt seinen Körper leicht nach vorn und hält das Instrument mit Daumen, Zeigefinger und kleinem Finger der linken Hand oberhalb des ersten Griffloches, das mit dem Mittelfinger gedeckt wird. Der Daumen der rechten Hand deckt das zweite und der Mittelfinger das dritte Griffloch. Beide Hände pressen die Fujara leicht halbquer an den Körper, so dass sie von der linken Schulter zum rechten Knie reicht, wobei sie leicht an die Innenseite des rechten Knies angelehnt wird. Nach Aussage der Spieler muss die Fujara "wie ein Federchen" gehalten werden. Die Lippen des Spielers umschliessen das Blasröhrchen; eine wichtige Rolle beim Blasen spielt die Zunge, die wie ein Ventil eingesetzt wird. So kann der Luftstrom gedrosselt werden, wenn man die Zunge an den inneren Gaumen der oberen Zahnreihe legt. Wegen der Grösse der Fujara erfordert das Spiel beträchtliche Luftmengen.
Der Klang der Fujara
Die Fujara ist ein typisches Obertoninstrument. Der Grundton liegt bei den meisten Instrumenten um F' bis H'. Wenn er überhaupt anspricht und erklingt, ist die Qualität schwach und labil. Der Klang der Fujara ist weich, dunkel gefärbt, aber dennoch obertonreich. Der Ton ist beweglich und kann in den Grenzen der Ueberblasstufen dynamisch ausgenutzt werden; sie kann bis zum zehnten Oberton öberblasen. Auch die einzelnen Töne sind aussergewöhnlich obertonreich und haben ein reich ausgeprägtes Klangspektrum. Vor allem die klangschönen Töne der unverkürzten Röhre tendieren dazu, ständig weitere, benachbarte harmonische Töne mitschwingen zu lassen. Dabei spielt die Ueberblasintensität eine wesentliche Rolle. Am leichtesten spielbar ist der Bereich zwischen dem dritten und sechsten Oberton, worin sie sich auch klanglich von ihrer schönsten und ausgewogensten Seite zeigt: samtig und sanft. Vom siebten Oberton an aufwärts wird durch die exponierte Blasintensität auch das Anblasgeräusch so stark, dass dies die Grundfrequenzen durch intensiv mitklingende harmonische und unharmonische Klangsubstanzen überdeckt. Die Klangtrauben um den achten und neunten Oberton sind für den Fujaraklang charakteristisch und vor allem beim rozfuk (Einblasen) beliebt. Bei ihnen ergibt sich der peitschende Rauschton, bei dem sich keine genauen Tonhöhen mehr erkennen lassen.Durch die entwickelte Ueberblastechnik erreicht der Tonumfang der Fujara bis zu drei Oktaven, die durch die Verwendung der drei Grifflöcher kontinuierlich ausgefüllt werden.
2020/2021
Silvester/Neujahr 20/21
Schloss Ueberstorf
Licht und Luft
Sterne, die günstig stehen und auf der Zunge schmelzen.
Dem Leben eine Chance geben, in Schloss Ueberstorf das Jahr 2020 abschliessen und das Jahr 2021 beginnen.
Häppchenweise am Tisch serviert, ist das Menu den Sternzeichen gewidmet. Sie sitzen günstig, die Sterne stehen gut, zu Ihrem Schutz. Geben Sie bei der Reservation Ihr Sternzeichen an.
Häppchenweise lockt der Musiker Gérard Widmer aus Ueberstorf mit luftigen Klängen das Beste aus seiner Musik an den Tisch, begleitet das alte Jahr hinaus und heisst um Mitternacht das Neue mit seiner Fujara an der Feuersäule im Garten willkommen.
Kerzenlicht kostet nichts,
Dekoration, Musik, Menu und Mitternachtsfeuer CHF 121.00
inklusive Apéro Getränk und Mitternachtscüpli
Reservation:
[email protected]
031 741 47 17
www.schlossueberstorf.ch
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WORKSHOP 2020
SPIELFREUDENTDECKUNGSREISE
Wir erarbeiten zusammen Deine eigenen Ausdrucksmöglichkeiten auf diesem einzigartigen Instrument. Eine Begegnung mit der vielfältigen Welt der slowakischen Hirtenflöte (und auch mit uns) im schönen Techtermannhaus in Ueberstorf in der Nähe von Flamatt.
FUJARAWORKSHOP
Freitag, 04. Sept. bis
Sonntag, 06. Sept. 2020
Unabhängig von Deinen Kenntnissen vertiefen wir gemeinsam in Gruppen - und Einzelsessions Deine Musikalität auf der Fujara und anderen Obertonflöten. Du hast auch die Gelegenheit, verschiedene Fujaras auszutesten.
Im Workshop lernen wir Hintergründiges über den Bau, die Entstehung und über das Ursprungsland kennen. Wir tasten uns spielerisch und leicht an die Möglichkeiten des Instrumentes heran. Ebenfalls werden wir uns mit Rhythmus und Zirkulär - Atemtechnik auseinandersetzen. TeilnehmerInnen ohne eigenes Instrument und EinsteigerInnen sind willkommen. Diverse Instrumente stehen in beschränkter Anzahl zur Verfügung.
Freitag 19.00 Uhr bis Sonntag 17.00 Uhr
KONZERT
Bereits die äussere Erscheinung dieses Musikers mit seinem Instrument lässt das Publikum erahnen, dass es hier um nicht alltägliche Musik geht. Die Fujara, das zwei Meter hohe Folkloreinstrument aus der Slowakei, wird in Gérard Widmers Händen zur Zauberflöte.
In seinem Soloprogramm entlockt Gérard Widmer der Fujara Klänge, die Grenzen überwinden und Sprache werden möchten. Begleitet wird das Instrument von unterschiedensten Geräuschkulissen (von einem Teppich verschiedenster musikalischer Hintergründe) wie experimenteller elektronischer Musik oder Aufnahmen vom nie gehörten Gesang der Ameisen. Das Publikum wird in unbekannte Welten geführt, in Urwälder, in Eisblumenfelder; es wird zum Tanzen eingeladen von rhythmischen Sequenzen, um sich im nächsten Moment in einer sphärischen Stimmung zu entspannen. Flatternde, zirpende, klirrende Klänge wechseln sich ab mit Klängen der Ruhe, die unseren simplen Wunsch nach dem Eingebettetsein in der Welt erfüllen. FUJARA SOLO ist ein unvergessliches Erlebnis für Menschen mit Sinn für Klangexperimente.
Soloperformance 60min.
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Aufnahme mit Meira Segal in der Französischen Kirche Bern
26.09.2016
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Aufnahme in einem Wasserspeicher mit Anne Norman
29.08.2018
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FUJARAFEUERSÄULE
Diese eindrückliche und unikate Performance habe ich an Hochzeiten, Geburtstagen, Festivals und Festen realisieren können. Ebenfalls war es 2016 und 2018 Teil vom Lichtfestival Murten.
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Experiment eines musikalischen Ökofeuerwerks
Er spielt mit dem Feuer.
Er macht Musik zum Feuer.
Er spielt Fujara zur Feuersäule.
Im übertragenen und wörtlichen Sinne ist die Performance des Künstlers Gérard Widmer
ein akustisches und visuelles Feuerwerk.
Gérard Widmer ist bekannt als Pionier der Fujara, einem zwei Meter hohen Folkloreinstrument aus der Slowakei, und lässt die experimentelle Musik seiner Zauberflöte zu einem innovativen Ökofeuerwerk erklingen.
Wenn der Feuermeister die sechs Meter hohe Säule aus Stroh und Bambus in Flammen aufgehen lässt, beginnt ein faszinierender Dialog zwischen Instrument und Feuer.
Und damit eine neue Generation von Feuerwerk.
Die entstehenden Dämpfe im grünen Bambus erzeugen laut knallende Explosionen, die der Fujara als eigenwillig rythmischer Klangteppich dienen. So ist das Knallen, Knistern und Rauschen des Feuers eine immer einzigartige Musik des Moments,
die nie vorauszusehen ist.
Gérard Widmer nimmt diese akustischen Impulse auf, reagiert darauf und verwandelt sie mit der Fujara in nie gehörte Klänge.
Auch visuell ergibt sich ein unvergessliches Zusammenwirken der im Feuerschein leuchtenden, vertikal gespielten Flöte und der lodernden Säule, die in einem
circa 30 Minuten dauernden Schauspiel niederbrennt.
Dem Publikum eröffnet sich eine unbekannte Welt aus Klang und Bild,
die in dieser einzigartigen Performance zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.
In Zusammenarbeit mit Martha Hofer und Walter Hofer
www.hoferundhofer.ch
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FUJARA&
Die schon fast historische CD
Fujara& ist mein Erstlingswerk und hat immer noch Bestand... Sie erschien 1997 und war unter anderem eine Antwort auf die damals herrschende Esoterikwelle...
z.B. mit einer Technoaufnahme.
Empfehlenswert!
Bestellung per Kontakt
CHF 15.-